Die "RELIEFE" von DELIA NORDHAUS
Rückblick:
AUSSTELLUNG "TIEFGANG - RELIEFE DES MEERES", März 2010

"Tiefgang - Reliefe des Meeres" in der Galerie Atelier BerGer in Delmenhorst eröffnet.
Es sprach die Kunstwissenschaftlerin Bärbel Schönbohm.
Die
Werkserie “Reliefe” durchlief einen siebenjährigen Entwicklungsprozess,
bis ihr skulpturaler Aufbau schließlich die Motive außerordentlich
plastisch erfahrbar macht:
Quallen, Kraken und
Fische schwimmen dem Betrachter entgegen und lassen unwillkürlich die
Hand nach ihnen ausstrecken.

Die Preise der Reliefe variieren je nach Motiv/Größe.
Um eine Vorstellung zu bekommen: Der abgebildete Seepferdchen-Kopf z.B. ist für einen Preis von 580,- €
als Original käuflich. (incl.Rahmung/ Format 45x50 cm)
Auch gestalte ich Ihnen gerne IHR persönliches Relief!
Setzen Sie sich dazu telefonisch 01746432184 oder per mail info@delianordhaus.de mit mir in Verbindung.
Dann sende ich Ihnen gerne eine Preisliste zu.
Klicken Sie auf die Bilder, um sie zu vergrößern!
See-Pferd
Größe: 115 x 120 cm
Material: Mischtechnik, Acryl auf Unterkonstruktion, Firnis
Rahmen: Yellow-Pine, massiv
*** verkauft ***
Feuer-Fisch
Größe: 115 x 120 cm
Material: Mischtechnik, Acryl auf Unterkonstruktion, Firnis
Rahmen: Lärche, massiv
Preis: auf Anfrage
Qualle
Größe: 120 x 115 cm
Material: Mischtechnik, Acryl auf Unterkonstruktion, Firnis
Rahmen: Schwarzblech, eloxiert und lackiert
Preis: auf Anfrage
Nautilus
Größe: 115 x 120 cm
Material: Mischtechnik, Acryl auf Unterkonstruktion, Firnis
Rahmen: Kupfer, eloxiert und lackiert
Preis: auf Anfrage
Quasten-Flosser
Größe: 120 x 120 cm
Material: Mischtechnik, Acryl auf Unterkonstruktion, Firnis
Rahmen: Edelstahl, gebürstet
***verkauft***
Krake
Größe: 120 x 115 cm
Material: Mischtechnik, Acryl auf Unterkonstruktion, Firnis
Rahmen: Schwarzblech, eloxiert und lackiert
Preis: auf Anfrage
Wasser-Schildkröte
Größe: 120 x 115 cm
Material: Mischtechnik, Acryl auf Unterkonstruktion, Firnis
Rahmen: Konstruktionsholz
Preis: auf Anfrage
Mond-Fisch
Größe: 115 x 120 cm
Material: Mischtechnik, Acryl auf Unterkonstruktion, Firnis
Rahmen: Vollglas, 4 cm
***verkauft***
Reliefbilder - Der Film
Berührungen
Was erschüttert das Auge mit Ausnahme des Unsichbaren ?
Ein Essay
über das Fühlen von Bildern: Die Reliefbilder von
Delia Nordhaus “Bitte nicht berühren!“ - “Please don`t touch!“
Dies ist einer der üblichen Hinweise, mit denen der Kunstinteressierte und Liebhaber beim musealen Rundgang durch klimatisierte, überwachte und ehrfurchtgebietende Hallen konfrontiert ist.
Passiert es einmal doch, dass einer aus einer impulsiven, verwerflichen - wahrscheinlich kindlichen!- Handlung ein Kunstwerk versehentlich berührt, ist augenblicklich ein strenger Wächter der Kunst zugegen, der ermahnend den Kunstliebhaber darauf hinweist, dass dies auf keinen Fall erlaubt sei.
Die Frage, die sich hier stellt, ist, ob ein Kunstwerk in seinem Wesen von menschlicher Seite überhaupt über einen rein visuellen Eindruck erfasst werden kann, ohne dass eine körperliche Berührung stattfindet. Denn: besitzt nicht das Wort „Berührung“ sowohl eine seelische, als auch physisch bezogene Konnotation? Und: muss das Begreifen eines Gegenstandes auch semantisch nicht immer mit einer körperlichen Handlung verbunden bleiben, um dem Anspruch auf ein vollständiges Erfassen desselben gerecht zu werden?
Den (nur scheinbaren) Widerspruch zwischen Sehen, Begreifen, Erfühlen und Verstehen löst die Künstlerin Delia Nordhaus mit ihrer Bildserie „Berührungen“ auf, indem sie dazu einlädt, ihre sowohl plastisch, als auch optisch gestalteten (Relief)bilder zunächst im Dunkeln zu erfühlen. Um sie dann auch bei Licht in Augenschein nehmen zu können, um die inneren Bildwelten und Erfahrungen mit den äußeren, visuellen vergleichen zu können.
Schon der Gegenstand ihrer (doch gegenständlichen) Malerei entzieht sich dem alltäglich-irdischem Auge, denn es handelt sich um Wesen, die hauptsächlich im Wasser (genaugenommen im Meer) leben. Tiere, die seit Millionen von Jahren kaum evolutioniert sind und zum Teil als Fossilien existieren, weisen derartig skurrile Züge und Besonderheiten auf, dass die Verlockung unwiderstehlich scheint, sie kennenzulernen: Ein Seepferdchen beispielsweise kann locker die Augen einzeln bewegen und die männlichen Tiere bekommen hier die Jungen. Der Mondfisch ist so flach wie die planetarische Scheibe und besitzt zur Fortbewegung keine Schwanzflosse, eine Krake wechselt ihre Farbe und passt sich so an die Meereslandschaft an und so fort.
Die
Besonderheiten und die Spezialisierung der einzelnen Tiere steht
symptomatisch für das Besondere und Individuelle in jedem einzelnen
Menschen. Gleichzeitig geht mit dieser Ausstellung eine Einladung an
alle Menschen, sich dem Neuen und Fremdartigem zu öffnen, auch und
gerade innerhalb der menschlichen Spezies. Um sich dann davon berühren
zu lassen.
Vergangenheit und Gegenwart, Land und Meer dürfen
sich ebenfalls berühren, denn hier sind fossile, das heißt zu Stein und
irdisch gewordene Wesen durchaus noch lebendig! Eigene Geschichte
schreibt hier die Künstlerin, wenn es ihr ein Anliegen ist, das eigene
Wesen und die eigenen Träume das ganze Leben hindurch zu bewahren, sie
quasi „fossil“ zu machen, sie zu leben und zu verkörpern.
Entgrenzung und Verbindungschaffendes muss auch in Hinblick auf die Klassifizierung der einzelnen Kunstgattungen geschehen: Malerei, Skulptur und Bildhauerei dürfen sich berühren, lösen sich ineinander auf und entziehen sich so einer Normierung.
Letztendlich
berühren sich hier auch die inneren und äußeren menschlichen
Bildwelten, und die Erkenntnis kann sich einstellen, dass das, was im
Inneren erfühlt wird, letztendlich im Außen auch sichtbar wird.
Menschliches Potential, nämlich Phantasieren und die Kraft zur
Vorstellung durch die Geste des Berührens, verweist somit auf eine
göttlich zu nennende Fähigkeit, nämlich das tatsächlich physische und
materielle Erschaffen von Welten.
Anscheinend bedarf es dazu
&endash; biblisch gesprochen- der Dunkelheit und des Lichtes.
Manuela Gangl